puls G
Nutzung von oberflächennahester Geothermie mit Boden-Klima-Tauschern® im innerstädtischen Raum
Mit dem Neubau des pulsG wurde Ende 2019 das erste Gebäude des Projektes „Neue Mitte“ der Stadt Geretsried (Bayern) fertiggestellt. Ein elementarer Baustein der innovativen Energieerzeugung ist der patentierte Boden-Klima-Tauscher® der Firma Steinhäuser GmbH & Co. KG aus Bischberg bei Bamberg.
Auf die inneren Werte kommt es an
Das pulsG vereint Gewerbeflächen (Vollsortimenter, Büros und Praxen) und 66 Wohnungen in zentraler Lage. Durch die unmittelbare Nachbarschaft zum historischen bayerischen Rathauses Geretsried, lag vor allem die architektonisch ansprechende Optik im Fokus der Planungen. Mit den von außen nicht sichtbaren inneren Werten, der Energieversorgung des Mischgebäudes setzte die EREA‐Projekt GmbH & Co. KG, Bauherr des pulsG, zukunftsweisende Impulse im urbanen Raum.
Das Energiekonzept wurde vom Competence Center – Energieeffiziente Gebäude und Quartiere (CENERGIE) der Hochschule München in Zusammenarbeit mit dem Institut für Bauklimatik der TU Dresden ausgearbeitet. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit dem Titel „Netzneutrales Wohn- und Geschäftshaus pulsG in Geretsried“ (+EQ-Net) (Förderkennzeichen: 03ET1299A-C) gefördert. Als ein wichtiges Element wurde die oberflächennaheste Geothermie als Wärme, aber auch Kältequelle, definiert. Die Umsetzung erfolgte durch die Fa. Steinhäuser, die mit mehr als 20 Jahren Erfahrung im Bereich der oberflächennahesten Geothermie als kompetenter Fachpartner fungierte.
Neue Wege in der oberflächennahen Geothermie
Bei der Energieerzeugung entschied man sich für ein innovatives Zusammenspiel erprobter Komponenten: Erdgekoppelte Wärmepumpen, Blockheizkraftwerk, Photovoltaik und Speicher für Wärme, Kälte und Strom.
Elementarer Baustein des Energiekonzeptes sind die unter der Tiefgarage auf einer der Sauberkeitsschicht und in Beton eingegossenen patentierten Boden-Klima-Tauscher® der Fa. Steinhäuser. Hierfür wurde von der Fa. Steinhäuser ein neuartiges Verlegungssystem entwickelt und in Geretsried erstmalig erfolgreich umgesetzt.
In diesen Erdkollektoren aus vernetzten Kunststoff-Rohren (PE-Xa) zirkuliert Wasser. Sie entziehen dem Erdreich Umweltwärme, die von Wärmepumpen auf ein höheres Temperaturniveau angehoben und für Raumwärme und die Warmwassererzeugung genutzt wird. Umgekehrt können im Sommer die hohen Temperaturen aus den Büroeinheiten und überschüssige Abwärme aus den Kühlprozessen des Vollsortimenters kostengünstig ganzjährig passiv gekühlt werden. Dies sorgt nicht nur für ein angenehmes Klima im Gebäude, sondern macht das Erdreich unter dem Gebäude wird so zu einem saisonalen Wärmespeicher.
Der Fa. Steinhäuser ist damit ein Meilenstein im Bereich der oberflächennahesten Geothermie gelungen: Das pulsG ist eines der ersten Gebäude, bei dem Erdkollektoren nicht ganz oder zumindest teilweise in der Freifläche, sondern ausschließlich unter einer Tiefgarage installiert wurden. Teile der Kollektorfläche wurden sogar unter einer Teilunterkellerung, zwei Stockwerke tief im Erdreich installiert. Dies befinden sich ständig im Grundwasser. So wurde es möglich mit den flexiblen Boden-Klima-Tauschern® die oberflächennaheste Geothermie auch in den urbanen Raum als Wärmequelle zu bringen.
Mammutaufgabe Großbaustelle
Eine der größten Herausforderungen war das Zusammenspiel der unterschiedlichen Gewerke: Während des Baus und auch im Betrieb. Bereits in den frühen Planungsphasen waren enge Abstimmungen zwischen den Architekten/Planern des Gebäudes und den Planern des Energiekonzeptes notwendig.
Aufgrund der hervorragenden Zusammenarbeit und der intensiven Planung, konnten alle Herausforderungen mit Bravour gemeistert werden. Im November 2019 gingen die Wärmepumpen mit dem Energiefeld unter der Tiefgarage in Betrieb und die EREA‐Projekt GmbH & Co. KG feierte nach zwei Jahren Bauzeit mit allen Handwerken und Projektbeteiligten den erfolgreichen Abschluss der Bauarbeiten mit einem Richtfest im neuen Gebäude.
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