Was ist Agrothermie und wie unterscheidet sich diese von klassischen, horizontalen Erdkollektoren?
Agrothermie ist eine Form der oberflächennahen Geothermie, die Erdwärme aus den obersten Bodenschichten für das Heizen und Kühlen von Gebäuden erschließt.
Mit einem speziellen Kabelpflug werden Kunststoffrohre minimalinvasiv in einer Tiefe von 1,2 - 1,6 Meter in den Boden eingepflügt. Für Bauherren ist diese Art der Einbringung besonders attraktiv, weil sie nicht nur schnell, sondern, dank der geringeren Tiefbauarbeiten und dem Einsatz von PE-Rohr im Vergleich zu anderen Systemen, kostengünstig umzusetzen ist.
Bei der Belastbarkeit stößt das Rohr jedoch schneller an seine Grenzen. Es kann beispielsweise kein Gebäude auf dem Kollektor gebaut werden, was bei unseren Boden-Klima-Tauschern® aus PE-Xa-Rohr durchaus möglich ist und bereits bei Projekten der Fa. Steinhäuser beispielsweise in Bamberg oder auch Geretsried umgesetzt wurde.
Bei Agrothermiekollektoren ist der Energieentzug durch den größeren Rohrabstand (0,7 - 1,0 m) deutlich geringer als bei modularen Erdkollektorsystemen. Es muss also wesentlich mehr Fläche zur Verfügung stehen, weshalb Agrothermie hauptsächlich für ländliche Regionen interessant ist.
Selbstverständlich können auch Agrothermiefelder nach dem Pflügen wieder landwirtschaftlich genutzt werden – und das ohne Nachteile für den Landwirt. Der thermische Einfluss auf die angebauten Kulturen ist vernachlässigbar und die verbauten Rohre liegen so tief unter dem Acker, dass sie vor Beschädigungen durch landwirtschaftliche Maschinen geschützt sind.
Auch sonst sind sich die beiden oberflächennahen Geothermiesysteme sehr ähnlich. Bei beiden wird der Phasenwechsel flüssig/fest des im Boden befindlichen Wassers genutzt. Das über die Heizperiode entstandene Eis dient dann im Sommer zum preisgünstigen Kühlen.
Für die optimale Dimensionierung des agrothermischen Flächenkollektors empfiehlt sich eine hygrothermische Simulation des Systems. So können die Rohrdimensionen und -abstände optimiert und ein zuverlässiger Betrieb der Anlage gewährleistet werden.
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